Preiserhöhungen für Reifen erwartet

ProMotor_T.Volz

Bereits jetzt ist abzusehen, dass spätestens zur kommenden Wechselsaison im Herbst die Preise für Reifen spürbar steigen werden. Der Fachhandel weist auf wachsende Ausgaben bei der Herstellung hin, die an die Kunden weitergegeben werden müssten. Ein Margenverzicht sei angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage nicht denkbar.

Für die Preiserhöhungen gibt es eine Reihe von Gründen. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV, Bonn) nennt zuerst eine etwa 50-prozentige Preissteigerung bei Naturkautschuk gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung betreffe besonders den Nutzfahrzeug-Sektor. Bei synthetischen Kautschuken für Pkw-Reifen, die auf petrochemischer Basis hergestellt werden, sind als Folge des steigenden Ölpreises ebenfalls massive Verteuerungen zu beobachten: Ende des ersten Halbjahres lag der Preis um 66 % über dem Mittelwert des vergangenen Jahres. Dazu kommen die steigenden Energiekosten – 154 % Plus gegenüber 2020. Da die Reifen zu einem bedeutenden Teil in Übersee produziert werden, kommen auch noch Containerfrachtraten ins Spiel. Hier liegt der Anstieg bei über 220 %, mit weiter steigender Tendenz.

Nach Aussage von Stephan Helm, Vorsitzender des BRV, werden die Kunden diese Entwicklungen zu spüren bekommen: „Der Reifenfachhandel muss die von den Reifenherstellern im ersten Halbjahr 2021 schon realisierten und die für den weiteren Verlauf des Jahres angekündigten Preissteigerungen voll an den privaten wie auch gewerblichen Verbraucher weitergeben. Auch wenn der Reifenhandel im Vergleich zu anderen Branchen nicht so starke Rückgänge während der Corona-Pandemie verzeichnen musste, steht die Reifenfachhandelsbranche extrem im Wettbewerb. Preiserhöhungen können in der aktuellen Situation nicht mehr durch Margenverzicht aufgefangen werden!“