Martin Seydell, im Landesverband für das Thema Berufsbildung verantwortlich, stellte auf der Delegiertenversammlung ein neues Konzept für Messeauftritte vor. Der Landesverband habe vor fünf Jahren einen Messestand bauen lassen, den die Mitgliedsbetriebe kostenfrei nutzen könnten. Leider habe sich herausgestellt, dass dessen Potential nicht wirklich ausgeschöpft werde.
Das habe zu der Frage geführt: „Was können wir als Gewerbe tun, um das zu ändern und wirklich ein professionelles, praktisch umsetzbares Vorgehen im Bereich der Nachwuchsgewinnung zu gewährleisten?“ Die Antwort lautete: eine andere Art der Ansprache junger Menschen wählen. Möglich werden soll das durch die Zusammenarbeit mit der Joroba GmbH. Dieser Dienstleister, der bereits Mitgliedsbetriebe bei der Begleitung und Förderung von Azubis erfolgreich unterstützt hat, stellte in Zusammenarbeit mit dem Landesverband ein detailliertes Messekonzept auf. Darin geht es u.a. um eine direkte Ansprache junger Messebesucher. Dieses Konzept soll in ganz Schleswig-Holstein bei Berufsmessen umgesetzt werden.
Es geht um Gespräche
Kernpunkt ist der Einbindung von Azubis bei der Ansprache der Messebesucher. Damit soll ein häufiger Fehler der Vergangenheit vermieden werden. Oft sei es so gewesen, dass diejenigen, die am Stand waren, darauf setzten angesprochen zu werden. Das funktioniere jedoch nicht. Der ganze Auftritt müsse anziehend sein, junge Leute müssten Lust bekommen, sich am Stand aufzuhalten. Möglich werde das durch verschiedene Elemente. Es müssten Azubis anwesend sein, mindestens zwei, besser vier. Sie müssten junge Jobsucherinnen und -sucher aktiv ansprechen.Unterstützt werden sie dabei von den jungen Mitarbeiterinnen der Joroba GmbH, die einen direkteren Draht zu den Schülerinnen und Schülern hätten.
Außerdem müsse ein ansprechendes Rahmenprogramm geboten werden. Martin Seydell nannte z.B. ein Glücksrad oder die schon bei der NordicMotorShow mit großem Erfolg eingesetzten Modell-Auto-Bausätze. Geschickt genutzt seien diese Elemente „Dosenöffner“ für ein Gespräch. Und das sei schließlich das Ziel eines Auftritts bei einer Berufsmesse.
Er fasste den neuen Ansatz in einer prägnanten Formel zusammen: „Aktion und Kommunikation statt Präsenz!“ Diese Vorgehensweise werde jetzt erst einmal auf drei größeren Messen ausprobiert. Dabei werde der Landesverband etwa 10 - 12.000 € investieren. Für die Innungen blieben etwa 4.000 € pro Messe. Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer des Landesverbandes, appellierte an die Delegierten, diese Ideen in die Innungen hineinzutragen, damit diese in den entsprechenden Gremien beraten werden könnten.