Im vergangenen Jahr zeigte sich ein besorgniserregender Anstieg von betrügerischen E-Mails im Kraftfahrzeuggewerbe. Besonders gewerbliche Autohändler wurden Ziel solcher Angriffe, bei denen vermeintlich hochrabattierte Fahrzeuge angeboten wurden. Das Ziel der Täter ist klar: Händler sollen in betrügerischer Absicht zur Überweisung von Kaufpreisen für nicht existierende Fahrzeuge verleitet werden.
Vorgehensweise der Betrüger
Die Betrüger gehen äußerst geschickt vor, indem sie E-Mail-Postfächer renommierter Händlergruppen kompromittieren. Diese sind oft unzureichend gesichert, was den Tätern die Tür öffnet. Durch die Nutzung von Unternehmenskennzeichen und echten Namen von Mitarbeitenden wird der Eindruck eines seriösen Angebots erweckt. Die Vorgehensweise im Detail:
- Kompromittierte Postfächer
Betrüger nutzen unsichere E-Mail-Konten und tarnen sich als renommierte Händlergruppen wie Sixt oder DB-Autohaus. - Verlockende Angebote
Per E-Mail werden vermeintliche Restpostenkataloge als PDF versandt, in denen Fahrzeuge zu stark reduzierten Preisen angeboten werden. - Vorkasse und Kontaktabbruch
Händler, die auf das Angebot eingehen, erhalten eine Rechnung und werden zur Vorkasse aufgefordert. Nach der Überweisung bricht der Kontakt ab, und die Fahrzeuge werden nie geliefert.
Anzeichen für einen Betrugsversuch
Es gibt einige typische Merkmale, an denen sich ein solches betrügerisches Angebot erkennen lässt:
- Ungewöhnliche E-Mail-Adressen
Prüfen Sie die Absenderadresse genau. Verdächtig sind Domains oder Begriffe, die nicht mit dem offiziellen Unternehmensnamen übereinstimmen. Oft sind es minimale Abweichungen, wie ein zusätzlicher Bindestrich, die auf einen Betrugsversuch hinweisen. - Unglaubwürdige Inhalte
Angebote, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein, sind oft betrügerisch. Seriöse Rabatte sollten direkt beim vermeintlichen Anbieter überprüft werden. - Fehlende Sicherheitsmaßnahmen
Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung kann Betrugsversuche eindämmen. Kontaktieren Sie den Anbieter direkt über offiziell verifizierte Kontaktdaten, die auf der Firmenwebseite zu finden sind. - Verdächtige Anhänge und Links
Öffnen Sie keine unbekannten Anhänge oder Links. Sie könnten Schadsoftware enthalten oder auf betrügerische Seiten führen. - Grammatik- und Rechtschreibfehler
Häufig weisen betrügerische E-Mails Grammatik- oder Rechtschreibfehler auf. Auch fehlende Anreden oder unvollständige Rechnungen sind verdächtig. - Ungewöhnliche Details in den Kontaktdaten
Häufig genannte 0800-Telefonnummern oder generische E-Mail-Adressen wie service@ sind ebenfalls Hinweise auf einen Betrugsversuch.
Schutzmaßnahmen
Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, sollten Autohändler und ihre Mitarbeitenden wachsam sein und folgende Schritte beachten:
- E-Mails genau prüfen: Verdächtige Inhalte oder Abweichungen in den Kontaktdaten können erste Warnsignale sein.
- Authentifizierung nutzen: Eine direkte telefonische Verifizierung bei offiziellen Ansprechpartnern des Unternehmens ist empfehlenswert.
- Sichere E-Mail-Systeme einsetzen: Schwachstellen in der IT-Infrastruktur sollten behoben werden, um ein Eindringen zu verhindern.
Ein umfassender Schutzplan, der in der gesamten Organisation bekannt ist, kann helfen, finanzielle Schäden und Reputationsverluste zu vermeiden. Achten Sie auf verdächtige Angebote und handeln Sie im Zweifel vorsichtig.