Mögliches Aus für E-Fuels

Landesverband unterstützt offenen Brief an EU-Parlament

Der Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes Schleswig-Holstein unterstützt einen offenen Brief der E-Fuel-Alliance an die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die Vertreter der Mitgliedstaaten. Es geht um die Frage, ob synthetische Kraftstoffe positiv auf den Flottenverbrauch angerechnet werden können. Dazu wird es am 7. Juni eine Abstimmung des EU-Parlaments geben, in der über die neuen CO2-Flottengrenzwerte für Pkw entschieden wird.

Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer des Landesverbandes, erklärt die Bedeutung dieser Abstimmung: „Es droht das Aus für synthetische Kraftstoffe. Leider sieht der Abstimmungsentwurf keinen Anrechnungsmechanismus vor von E-Fuels auf CO2-Flottengrenzwerte. Das kommt einem faktischen Verbrenner-Verbot ab 2035 gleich. Wir halten das für den falschen Weg.“

Über den Zentralverband ZDK ist auch der Landesverband Mitglied der E-Fuel-Alliance. Sie ist ein Zusammenschluss von mehr als 170 Firmen, Instituten und Organisationen, zu denen neben innovativen Start-ups auch die renommierten Unternehmen Siemens Energy, Bosch, Exxon Mobil, Liebherr und Mazda sowie der Verkehrsclub ADAC gehören.

Die Initiative appelliert in ihrem Schreiben an die europäischen Entscheidungsträger, zugunsten eines Anrechnungsmechanismus abzustimmen. Zur Begründung heißt es in dem offenen Brief: „Das freiwillige Anrechnungssystem für nachhaltige erneuerbare Kraftstoffe ist eine ausgereifte, praxisnahe Lösung, die in die Verordnung über CO2-Standards für Pkw und Transporter aufgenommen werden kann. Es baut auf bestehenden Strukturen für die Anrechnung von Kraftstoffen auf dem Markt und Nachhaltigkeitskriterien auf, vermeidet Doppelzählungen und trennt die Verantwortlichkeiten von Kraftstofflieferanten und OEM (also Erstausrüstern, d.h. Herstellern, Zulieferern und Ersatzteilproduzenten). Das Gutschriftensystem ist ein erster Schritt hin zu einem ganzheitlicheren Lebenszyklusansatz. Es würde ein Sicherheitsnetz bieten, wenn eine direkte Elektrifizierung noch nicht machbar ist.“

Genau das hält auch Jan-Nikolas Sontag für entscheidend: „Es sollte auch bei Kraftstoffen auf jeden Fall eine technologieoffene Herangehensweise gewählt werden, um die ehrgeizigen EU-Klimaziele erreichen zu können. Nur so wird auch den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen von Industrie und Verbrauchern Rechnung getragen. Da können die Abgeordneten in ihrer Abstimmung am 7. Juni die für die nächsten Jahrzehnte entscheidenden Weichen stellen. Wir hoffen sehr auf ein weises Votum!“