Mit den sinkenden Infektionszahlen ist der Wunsch nach einer Urlaubsreise in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Da die Lage im Ausland einigen noch zu unsicher erscheint, werden sehr viele im eigenen Land Urlaub machen – die große Mehrheit macht sich mit dem eigenen Pkw auf den Weg.
Also einfach einsteigen, losdüsen und gut ist? „Besser nicht“, warnt Jan-Nikolas Sontag vom Verband des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein, „denn der Frühjahrscheck – sofern er durchgeführt worden ist – liegt schon viele Wochen und manchmal viele Tausend Kilometer zurück. Auf dem Pannenstreifen möchte schließlich keiner stranden.“ Die Werkstatt erledigt den Technik-Test gut, schnell und günstig, beseitigt Mängel und hat auch sonst viele Tipps für unterwegs parat.
Was sollte also auf jeden Fall vor einer Fahrt in die Sommerferien von einer Kfz-Fachwerkstatt geprüft werden?
Bremsen, Lenkung & Co
Die Meisterbetriebe der Kfz-Innungen nehmen das Fahrzeug dafür auf die Hebebühne: Lenkung, Bremsen, Stoßdämpfer, Achse – alle sicherheitsrelevanten Teile müssen für die strapaziöse Fahrt bei sommerlichen Temperaturen und vielleicht auf holprigen Straßen einwandfrei sein. Das können geschulte Experten sicherstellen.
Beleuchtung und klarer Durchblick
Jedes fünfte Auto fiel 2020 beim Licht-Test von ZDK und Deutscher Verkehrswacht mit Mängeln auf. Seitdem ist schon wieder viel Zeit vergangen. Also alles auf Anfang: Leuchten und Blinker prüfen und, sofern es nicht automatisch geschieht, Scheinwerferhöhe der Ladung anpassen. Für den klaren Durchblick sorgen neue Wischergummis. Die Frontscheibe sollte von den Werkstatt-Profis auf Steinschlagschäden und Risse geprüft und, falls notwendig, repariert oder ausgetauscht werden.
Reifen – der direkte Kontakt zur Straße
Vor der großen Fahrt müssen auch die Reifen auf den Prüfstand. Sind sie beschädigt (eingefahrene Nägel, einseitig abgefahrenes Profil)? Welches Alter haben sie (maximal acht Jahre)? Wie tief ist das Profil (mindestens drei Millimeter)? Ganz wichtig ist es, den Reifendruck unbedingt dem beladenen Fahrzeug anzupassen. Die Angaben stehen im Tankdeckel, am Einstieg der Fahrertür, immer jedoch in der Bedienungsanleitung. Und nicht vergessen: Auch unterwegs ist der Stopp an der Tankstelle mit einer Luftdruckkontrolle sinnvoll. Empfohlen wird dies auch für Autos mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS).
Bei Flüssigkeiten die richtige Dosis wählen
Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlwasser, Scheibenreiniger – alle Füllstände nehmen die Fachkräfte der Meisterbetriebe in Augenschein, um sie auf den optimalen Stand zu bringen. Übrigens ist es nicht unwichtig, auch mal die Batterie zu prüfen, da sie nicht nur bei Kälte, sondern auch bei Hitze schlapp machen kann, wie es die Sommer-Einsatzzahlen der Pannenhelfer eindrucksvoll dokumentieren. Für unterwegs lohnen sich Reserveeinheiten, wie Öl und Scheibenreiniger. Nicht jede Tankstelle hat schließlich das, was das Auto im Notfall braucht.
Kühles Lüftchen aus der Klimaanlage
Bei sommerlicher Hitze einen Ausfall der Klimaanlage zu erleiden – das wünscht sich niemand! Empfehlenswert sind deshalb das Prüfen oder Wechseln des Innenraumfilters inklusive der Reinigung von Düsen und Lamellen. Vielleicht ist gleich die Wartung der Klimaanlage sinnvoll, damit kann auf Kundenwunsch und bei Fälligkeit von der Werkstatt gleich mit erledigt werden.
Alles für die Panne
Michael Ihle, Pressesprecher des Landesverbandes, weist noch auf einen weiteren wichtigen Punkt hin: „Verbandkasten, Warndreieck und Warnwesten sind als sicherheitsrelevante Helfer in der Not vorgeschrieben, Bordwerkzeug und Wagenheber empfehlenswert. Für den Fall der Ausfälle gehen Ersatzlampen und -sicherungen mit auf Reisen. Wenn der Urlaubscheck von einem Meisterbetrieb der Kfz-Innung durchgeführt wurde, und das Pannenset auch noch so verstaut ist, dass es im Fall der Fälle schnell erreichbar ist, dann dürfen Autofahrerinnen und Autofahrer mit dem guten Gefühl aufbrechen, ihren Teil für eine störungsfreie Fahrt getan zu haben.“