Traditionelle Geschäftsmodelle reichen nicht mehr
Am 17. und 18. September 2025 fand die alljährliche Mitgliederversammlung des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes (ZTG) statt. Eingeladen hatte der Landesverbandes Rheinland-Pfalz nach Bad Kreuznach.
Claudia Möller, in Schleswig-Holstein Vorsitzende der Fachgruppe Tankstellen, wurde erneut in den ZTG-Vorstand gewählt.
Sie erhielt, wie auch der Vorstandsvorsitzende Ernst Vollmer (FTG), als stellvertretende Vorsitzende die Bestätigung. Jannis Verfürth (FTG) bleibt Schatzmeister. Auch das weitere Vorstandsmitglied Frank Schumacher wurde wiedergewählt.
Große Herausforderungen für die Branche
Weitere wichtige Themen standen auf der Tagesordnung: Der Bericht der Geschäftsführer zeigte, dass die Landesverbände zukünftig verstärkt um neue Mitglieder werben müssen, um den schrumpfenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken.
Ebenso stehen die Mineralölgesellschaften vor großen Herausforderungen. Das traditionelle Geschäftsmodell, als Tankstelle durch Kraftstoff- und Shopverkäufe zu bestehen, wird in naher Zukunft nicht mehr aufgehen. Gleichzeitig wird deutlich: Viele Gesellschaften haben noch keine zukünftigen Geschäftsmodelle.
Weniger Personal – mehr Aufgaben
Ein weiteres Problem stellen die Personalkosten dar. Nicht nur, dass Tankstellen immer mehr damit zu kämpfen haben, keine guten Mitarbeiter zu finden, sind die Mineralölgesellschaften auf der Gegenseite nicht bereit, auch höhere Personalkosten einzuplanen. Es werden immer wieder neue Effizienzprogramme von den Gesellschaften aufgestellt, die am Ende nur dazu führen, dass weniger Personal mehr Aufgaben übernehmen muss und auch der Partner selbst deutlich mehr in das Tagesgeschäft eingeplant wird.
Nachfolge muss geklärt werden
Ausführlich wurde während der Mitgliederversammlung auch diskutiert, wie die in einigen Jahren anstehende Nachfolge im ZTG gestaltet werden soll. Zwar steht Jürgen Ziegner noch einige Jahre als Geschäftsführer zur Verfügung, jedoch muss ein Nachfolger gefunden und eingearbeitet werden. Da der ZTG kein vermögender Verband ist, müssen auch Synergieeffekte genutzt werden. Hinzu kommt, dass die Tankstellenarbeit auf Landesebene in einigen Landesverbänden etwas stiefmütterlich abgewickelt wird. Hier wurde sehr intensiv darüber diskutiert, wie der ZTG diesen Landesverbänden unter die Arme greifen kann, so dass auch dort Mitgliederzuwachs möglich ist und die Mitglieder gut informiert und beraten werden.
Es wurden verschiedene Lösungsmodelle diskutiert. Der ZTG-Vorstand hat einen Vorschlag vorbereitet und vorgestellt. Dieser soll nun auf der Grundlage der Diskussionsbeiträge konkretisiert und angepasst werden. Diese ausführliche Beratungen sind wichtig. Der Zeitpunkt ist keinesfalls zu früh, denn allen Beteiligten ist wichtig, dass die Arbeit des ZTG auch zukünftig aufrechterhalten werden kann und in der gewohnten Weise fortgeführt wird.