Verbrenner-Aus 2035 – oder doch nicht?
Landesverband nimmt Stellung zum EU-Beschluss
Nun ist es so gekommen wie erwartet: Die EU hat ein weitgehendes Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren nach 2035 beschlossen.
Für einige Wochen wurde diese Entscheidung hinausgezögert, da die Bundesregierung sich darum bemühte, einen Kompromiss durchzubringen, der das Thema E-Fuels berücksichtigte. Das scheint gelungen zu sein, denn in dem Beschluss der EU-Staaten ist ausdrücklich vermerkt, dass das Verbrenner-Aus die 2035 neuzugelassenen Pkw nicht betrifft, die ausschließlich mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen betankt werden.
EU-Offizielle, wie der Kommissionsvizechef Frans Timmermans, begrüßten den Beschluss, als „wichtigen Schritt in Richtung emissionsfreie Mobilität“. Der Herstellerverband „ACEA“ lobte den technologieneutralen Ansatz des Beschlusses.
Jan-Nikolas Sontag vom Landesverband des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein hob den Wert hervor, den es habe, die langen Monate des Ringens jetzt weitgehend zu beenden: „Die Entscheidung bringt der Branche ein klareres Bild, welche Ziele von der Politik im Bereich der Automobilität für die nahe Zukunft verfolgt werden. Daraus entsteht eine deutlich gestiegene Planungssicherheit, die unserer Branche gut tut – nach den schwierigen Zeiten, die wir seit Anfang 2020 zu durchleben haben.“
Noch allerdings, darauf wies auch Jan-Nikolas Sontag hin, seien in einem delegierten Rechtsakt die Ausnahmen in das EU-Regelwerk aufzunehmen. Danach gäbe es zwei Monate lang sowohl für das EU-Parlament als auch für die Mitgliedsländer die Möglichkeit, Einwände gegen die geplanten Änderungen zu erheben. Eine gewisse Unsicherheit bleibe also.